Buchtipp: Mulch total

Gartenmagazine hatte ich schon verschiedene gekauft und überlegt welche ich vielleicht abonnieren sollte. Entschieden hab ich mich für „Natürlich Gärtnern“, weil sie wirklich fundierte Inhalte zum Thema Natur- und Biogartenbau beinhaltet und kein Deko- und Livestyle-Zeug drin ist. Für mein grafisches Auge ist sie zwar nicht ganz so anspruchsvoll, aber die Inhalte machen das wieder wett.
Mit der Bestellung des Abos gab es ein Buch gratis. Ich wählte „Mulch total – Der Garten der Zukunft“ von Kurt Kretschmann und Rudolf Behm. Sehr gut gewählt – Mulch ist ohnehin mein Thema. Der Titel klingt zwar totalitär, aber der Inhalt kommt nicht diktatorisch einher. Das Buch enthält eine Menge wertvolle Tipps und Anregungen.
Kurt Kretschmann engagierte sich bereits seit den 1940er Jahre für Naturschutz und betrieb seit den 1960er natürlichen, ökologischen Gartenbau. Seit Mitte der 1980er Jahre bewirtschaftete er seinen totalen Mulchgarten und erzielte damit ein aktives Bodenleben, Unterstützung des heimischen Tierlebens, geringen Unkrautwuchs, Arbeitserleichterung, sparsamen Wasserverbrauch, gesunde Ernteprodukte.
Besonders beeindruckt mich, dass Herr Kretschmann beim Verfassen des Buches im Jahr 2001 bereits 87 Jahre alt war und noch voller Elan und Begeisterung im Garten arbeitete und forschte. Bis zu seinem Tod im Jahr 2007 konnte er hoffentlich noch oft in seinem Garten wirken. Im Buch richtet er an engagierte Gartenfreunde die Bitte, seine Arbeit fortzuführen und den Mulchgarten auszuprobieren. Ich werde!

Wiese und Wildkräuter entfernen durch Lichtabschluss

Nach den Erdarbeiten im August des vorigen Jahres hatte ich bereits begonnen ein Wiesenstück mit gewebter Mulchfolie abzudecken, um dort später Beetflächen zu erhalten. Ein weiteres Wiesenstück deckte ich mit Pappe bzw. Zeitungspapier, Holzhäckseln und Pflanzerde ab – dort möchte ich in ein paar Jahren Gemüse und Kräuter anbauen. Durch das Abdecken entzieht man Gras und Wildkräutern das Licht und sie verschwinden nach 1-2 Jahren ohne mühsames Abstechen der Grassoden. Bei der Verwendung von Zeitungspapier und Pappe hat man den Vorteil, dass die Abdeckung gleich mit verrottet – ich bin gespannt ob es so einfach funktioniert.

Nun bin ich gerade dabei die Abdeckung mit Folie noch etwas zu erweitern. Verschönert wird der Anblick durch einen Teppich aus Holzhäckseln, die reichlich vorhanden sind vom letztjährigen Baumschnitt. Die Holzhäcksel werden später direkt auf den Beeten als Mulch verteilt.

 

Holzhäcksel en masse

Der angekündigte Monster-Häcksler war noch viel größer … er musste draußen vorm Garten bleiben. Er konnte zum Glück so platziert werden, dass er die Holzhäcksel in den Garten ausspuckte, direkt hinter den Zaun. Leider versäumte ich zu fotografieren. Der Haufen wuchs und wuchs, der Maschendrahtzaun war teilweise verschüttet.

Da die Haufenposition nicht ganz ideal für die nachfolgend geplanten Arbeiten war, verbrachte ich die nächsten Tage damit den Haufen neben den Apfelbaum umzuschaufeln. Eine Ausdauer- und Kraftprobe – möcht ich in der Menge nicht gleich wieder haben.
Ein Teil meiner Pläne betrifft das Abdecken von Wiesenbereichen mit gewebter Mulchfolie bzw.  Zeitungspapier und Pappe. Dadurch verschwinden Gras und Kräuter ohne Abstechen der Grassoden – man muss nur 1-2 Jahre Geduld haben. Und da ich eh genug anderes zu tun habe, kann ich diese Geduld hierfür leicht aufbringen. Ob es funktioniert, wird sich dann zeigen. Um den Apfelbaum herum starten diese Abdeckarbeiten mit Folie. Die Folienflächen bedecke ich mit den Holzhäckseln, so gibt es einen gefälligeren Anblick.